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Mich beschäftigt heute mal wieder der Begriff "Wertschätzung".
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Wie oft schätzten wir den Wert der Menschen und Dinge, die uns begegnen? Und wie oft zeigen wir der Welt, dass wir den Wert schätzen. Durch ein Lächeln, ein Lob, ein Dank, ein kleines Geschenk.
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Ja, ich finde ab und zu braucht es neben lobenden Worten auch eine kleine materielle Anerkennung des Anderen.
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Das muss nichts Großartiges sein, eine kleine Blume, eine selbstgemachte Marmelade, ein handgeschriebener Gruß.
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Als ich in einer Gruppe dieses Thema einmal angesprochen habe, ja, auch aus dem Grund, weil ich mich dort nicht wertgeschätzt fühlte, brach eine Diskussion los. Eine Diskussion darüber, warum ich meinte, diese Wertschätzung zu brauchen. Ich solle doch mal bitte meine eigenen Muster anschauen und mich aus solchen Ideen lösen.
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Leicht irritiert habe ich damals dieser Diskussion gelauscht. Fachlich war mir klar, da läuft jetzt gerade Abwehr. Abwehr der eigenen Unlustgefühle, die entstehen, wenn man einem Vorwurf ausgesetzt ist. Menschlich war ich enttäuscht, richtig enttäuscht.
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In mir lebte die stille Hoffnung irgendwann, zu Weihnachten vor der Sommerpause, zwischendurch, eine Kleinigkeit geschenkt zu bekommen. Erfüllt hat sich diese Hoffnung bis heute nicht und doch ist sie vor allem beim letzten Treffen vor Weihnachten präsent. Alle Jahre wieder. Und alle Jahre wieder wird sie nicht erfüllt. Enttäuschung wabert dann durch den Raum. Enttäuschung zeigt einem die eigenen Bedürfnisse.
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Ja, es ist mein Bedürfnis Wertschätzung nicht nur auszusprechen, sondern zu zeigen.
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Da gibt es noch viel Entwicklungspotential....
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Stille Nacht, heilige Nacht. In diesem Jahr besonders still. Ohne Kirchenbesuch bzw. ohne Gesang in der Christmette. Ich finde eine Weihnachtsgottesdienst ohne Singen ist kein Weihnachtsgottesdienst, aber das ist nur meine Meinung.
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Wie haben  wir Weihnachten verbracht? Wie sehr haben wir uns  davon beeindrucken lassen, dass die Abläufe andere sind, dass wir vorgeschrieben bekommen, was wir zu tun und zu lassen haben. Waren wir in der Lage friedliche Weihnachten mit uns, vielleicht mit uns allein zu erleben? Die Bedeutung von Weihnachten auf eine ganz neue Art und Weise zu erfahren.
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Wir feiern mit Weihnachten die Menschwerdung Gottes. Gott ist Mensch geworden und damit ein Wesen, das Kontakte und Umarmungen zum Leben braucht. Ein Wesen, das auf Dauer zugrunde geht, wenn es isoliert wird von anderen. Ein Wesen, das in der Zeit auf diesem Planeten verletzlich ist, körperlich und seelisch. Vielleicht dient diese Zeit dazu, uns allen das ganz bewusst zu machen und unser Verhalten im Umgang miteinander zu verändern.
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Ein Wesen, dass hier auf der Erde eine menschliche Erfahrung macht. Das bedeutet, dass wir alle hergekommen sind, um die Polarität zu erleben, hell und dunkel, warm und kalt. Immer existiert beides. Das können wir gerade ausgiebig erfahren.
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Also, wenn es gefühlt draußen kalt ist, sorgt gut dafür, dass es in euch warm ist, ganz warm und dann schickt diese Wärme hinaus in die Welt – die braucht sie.
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Gelassenheit
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Gelassenheit eine
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Gelassenheit eine Möglichkeit
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Gelassenheit eine Möglichkeit, die ich
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Gelassenheit eine Möglichkeit, die ich wählen kann
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Gelassenheit eine Möglichkeit, die ich wählen kann und die
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Gelassenheit eine Möglichkeit, die ich wählen kann und die mich
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Gelassenheit eine Möglichkeit, die ich wählen kann und die mich wachsen
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Gelassenheit eine Möglichkeit, die ich wählen kann und die mich wachsen lässt.
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Diese Woche haben wir uns darüber unterhalten, welche großartigen Möglichkeiten die deutsche Sprache bietet. Wortneuschöpfungen sind ganz einfach. Wir können Substantive neu zusammen setzten und erfinden, wie wäre es mit Worttacktung oder Sprachtanz. Wir können Verben mit Substantiven verbinden, das gibt dann Wörter wie Fließgewässer oder Springseil. Genauso gut können wir Verben oder Adjektive einfach substantivieren, in dem wir einen Artikel davorsetzen: das Singen oder die Schlaue. Und wir können Wörter bilden, die aus mehreren Begriffen bestehen: Auf-die-lange-Bank-Schieben z.B. Die Experten dürfen sich dann darüber streiten, ob wir es zusammen oder mit Bindestrich schreiben. Das letzte Wort in diesen Kompositionen bestimmt immer den Sinn und auch damit kann man dann trefflich spielen: Vaterhaus oder Hausvater sind zwei völlig verschiedene Dinge. Eigentlich sind unserer Phantasie an der Stelle keine Grenzen gesetzt. Ich habe gehört, die Niederländer z.B. sind ein bisschen neidisch auf die Optionen, die die deutsche Sprache da bietet.
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In meiner Therapie mit den Oh Karten spiele ich manchmal mit den Wörtern, die im Prozess auftauchen. Immer dann, wenn der Klient nichts damit anfangen kann. Da gibt es zum Beispiel das Wort: Übelnehmen. Wenn der Person, die vor mir sitzt, nichts dazu einfällt, bitte ich sie, das Wort auseinanderzunehmen. Das „Übel nehmen“ und schon beginnen die Assoziationen zu fließen. Heißt auch übersetzt: Substantivierungen bringen uns in den Kopf, nehmen das Gefühl aus einer Sache. Leben startet mit den Verben.
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Substantivierungen kommen neutral daher, der Nutzer kann sich hinter dem Wort verstecken. Wieviel lebendiger reden wir, wenn wir mehr Verben nutzen. Verben beschreiben einen Vorgang, da ist Bewegung, Substantivierungen sind starr und unbeweglich.
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Rechts- und Amtstexte wimmeln von Substantivierungen und wir haben große Mühe sie zu verstehen. Es kann helfen, die Schachtelwörter einfach mal mit Verben zu übersetzen und schon erschließt sich der Sinn.
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Und es ist eine spannende Möglichkeit mit diesen Optionen einfach mal zu spielen und zu schauen wie sich unsere Gefühlslage verändert, wenn wir eine andere Ausdrucksweise wählen.
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Ich schreibe aktuell in einer sogenannten Drabbel-Gruppe. Drabbels sind Texte von maximal 100 Wörtern, die die eigene Befindlichkeit wiedergeben sollen. Die Gruppe ist im ersten Corona Lockdown gegründet worden. Eine kleine Gruppe von Menschen schreibt dort seit 7 Monaten. Ab und zu entspannen sich Diskussionen zu den geschriebenen Themen. Immer wertschätzend und liebevoll. Jetzt kam die Ansage der Gründerin der Gruppe, keine Kommentare mehr zu den einzelnen Posts abzugeben. Sie sollen nur dastehen und wirken.
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Ich habe diese Ansage gelesen und war irritiert. Für mich diskussionsfreudiges Wesen, ist es eigentlich ein No-Go nicht zu kommentieren, nicht zu diskutieren. Mir kam der Gedanke: „Das ist ja wie Instagram, sterbenslangweilig nur Bilder zu gucken.“ Aber nicht nur das, für mich bleiben die Dinge eindimensional, wenn man nicht in die Diskussion darüber eintritt. Leben bekommt erst Farbe und Kontur, wenn miteinander geredet wird. Okay, ich bin mit Sicherheit nicht Diskussions-verwundet wie in der Ansage erwähnt wurde, sondern vermutlich eher das Gegenteil: Diskussions- gestärkt.
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Wenn ich mir den Vorgang astrologisch anschaue, dann ist mir klar, nicht in den Dialog gehen, geht für einen Zwilling so gar nicht. Für andere Sternzeichen sehr wohl, ja für die ist es Lebenselixier still zu sein und nicht zu kommunizieren.
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Beides hat seinen Wert und ist in Ordnung, stellt sich nur die Frage wie geht man damit in einer Gruppe um, die für alle offen sein soll?
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Zur Zeit wird bei Facebook wieder einmal aufgerufen zum Jammerfasten. 16 Tage lang zu üben, nicht zu jammern. Versprochen werden mehr innerer Frieden, Balance, Lebensfreude, Energie und Gesundheit versprochen, wenn man durchhält.
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Ich lese diese Aufrufe und denken mir „Wie jetzt, was ist das denn für eine Herausforderung?“ Für mich hieße die Herausforderung, endlich einmal zu jammern, laut zu jammern, anderen mein Leid zu klagen. Ich mache das nämlich nie, weil ich eine große Scheu davor habe, Leid in den Fokus zu rücken. Leid quasi durch das darüber sprechen zu manifestieren. Das kommt mir nicht logisch vor, erscheint mir irgendwie falsch zu sein.
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Wenn ich jammere bin ich gerade nicht einverstanden mit dem Leben, nicht einverstanden damit, was mir gerade passiert. Ich baue Widerstand auf. Ich halte es grundsätzlich für nicht klug Widerstand aufzubauen, egal wogegen. Widerstand kostet mich meine Energie, Widerstand baut Mauern auf. Wieviel geschickter wäre es einfach mitzufließen, nicht in den Widerstand zu gehen, zu akzeptieren.
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So wünschenswert diese Haltung auch ist, gelingt sie doch nicht immer und nicht jeden Tag und dann, ja dann kann es durchaus auch mal hilfreich zu jammern. Andere am eigenen Unwohlsein zu beteiligen, nicht alles mit sich selbst auszumachen.
Die Challenge könnte also auch heißen: „Mach es anders als du es bisher getan hast“ – dann würde sie alle erreichen
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Immer wieder bekommen wir den Hinweis, dass Körper, Seele und Geist eins sein sollten. Wir hören diese Worte, unser Kopf versteht sie, aber wir setzten sie nicht um. Nicht so um, dass wir lernen in jedem Moment die Zeichen zu lesen, dass wir wirklich verstehen was es bedeutet.
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Verstehen wie und wo es sich zeigt, wenn der Kopf gerade beschäftigt ist, wenn es dem Körper nicht gut geht, wenn die Seele leidet. Wie z.B. die Körperhaltung signalisiert, dass gerade die Seele schmerzt oder der Kopf beschäftigt ist. Was es bedeutet, wenn wir mit gesenktem Kopf durch die Welt laufen oder unseren Brustkorb rausschieben, was wir damit der Welt signalisieren.
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Wie wir an Körperhaltung den Status einer Beziehung erkennen können. Auf Fotos wird das oft besonders deutlich, sind die Köpfe oder die Körper einander zugeneigt oder streben sie auseinander. Unbewusst neben wir solche Signale manches Mal wahr und wundern uns dann, warum sich eine Situation so merkwürdig angefühlt hat.
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Wie schön wäre es doch, wenn wir damit ganz bewusst umgehen könnten, wenn es Lehrer gäbe, die uns sehend machen würden.
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Wie wäre es denn mal mit Körpersprache als Schulfach? Vielleicht lebenstauglicher als binomische Formeln – meint ihr nicht?
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Die intelligente, begabte Vera Birkenbihl hat einmal gesagt: „ Wir leben alle in unserem eigene Universum und eigentlich ist es erstaunlich, dass wir überhaupt jemals andere verstehen.“
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Ja, wir alle haben unsere ganz eigenen Schubladen, in die wir unsere Erfahrungen und Erlebnisse einsortieren. Da gibt es große und kleine Schubladen, manche habe eine Vielzahl davon, andere nur wenige. Unser ganz eigener Apothekerschrank, der durch unsere Persönlichkeit, unsere Erfahrungen, die Kultur, in der wir aufgewachsen sind, die Sprache, die wir erlernt haben, kurz gesagt durch unseren ganz individuellen Weg durchs Leben geformt wurde.
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Alles, das uns im Leben passiert, wird von uns in diesen Apothekerschrank einsortiert. Wir müssen es einsortieren, damit wir es verstehen, begreifen und behalten können. Mit den Dingen, für die wir nicht sofort eine passende Schublade finden, fremdeln wir - sie machen uns Angst.
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Auch das Verhalten und die Gefühle anderer Menschen sortieren wir ein. Wir überlegen uns dann: „Der macht das weil …“.
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Der Grund, den wir dann finden, ist aber unser Grund, ist unsere Sichtweise auf die Dinge. Wenn wir nicht nachfragen, haben wir keine Ahnung aus welcher Motivation heraus der Andere etwas tut. Wir unterstellen Menschen Eigenschaften, Vorlieben, Verhaltensweisen, die unsere eigenen sind.
Über diese Neigung können wir gerade jetzt in Corona Zeiten mal gut nachdenken. Genau hinschauen, was sich dahinter verbirgt ,wenn Bezeichnungen wie Schlafschafe oder Covidioten benutzt werden.
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Ein bekannter Motivationstrainer gibt den Rat: „Wenn Sie wissen wollen, wie jemand tickt, dann fragen Sie ihn wie er z.B. seinen Chef findet oder gerade die Situation einschätzt.“ Die Antwort sagt mehr über diese Person aus als über den Chef oder die Situation.
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Denken Sie daran, besonders, wenn Sie sich gerade mal wieder richtig über einen lieben Mitmenschen ärgern….
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Ich habe mich in der vergangenen Woche mit zwei Frauen getroffen, ehemalige Schülerinnen. Wir alle stehen den Vorgängen rund um Corona mehr als kritisch gegenüber.
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Eine von uns ist seit 25 Jahren als Krankenschwester, verfügt über profunde medizinische Kenntnisse und Insider-Informationen aus Krankhäusern, die die ganze Zeit Intensivstationen mit nur wenigen Patienten verwaltet haben.
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Die andere ist Grundschullehrerin und zurzeit krankgeschrieben, weil sie den Corona Schulalltag  nicht mehr erträgt. Es z.B. nicht erträgt, dass die große Schwester auf dem Schulhof nicht die weinende kleinere Schwester trösten darf und es nicht erträgt, dass sie wieder und wieder von den Kollegen merkwürdig behandelt wird, weil sie aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen darf.
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Wir sprechen darüber, dass die Sozialsysteme kurz vor dem Zusammenbruch stehen, während die Super - Reichen in der Corona Zeit immer reicher geworden sind, z.B. der reichste Mann der Welt Jeff Bezo, der Besitzer von Amazon und er wird weiterhin mehr Millionen als vorher scheffeln, weil den Menschen die Lust auf Einkaufen live mit Maskennutzung vergeht.
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Wir sprechen darüber, dass wir den Regierenden ihre Sorge um die Gesundheit der Menschen nicht glauben. Eine Regierung, die es toleriert, dass die Lebensmittelindustrie minderwertige, schädliche Produkte auf den Markt bringen darf, dass es Zigaretten und Alkohol gibt, Waffenproduktion erlaubt, ist nicht am Wohlergehen der Menschheit interessiert.
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Wir besprechen darüber, dass wir alle uns in einem Umbruchprozess befinden, der vielleicht – hoffentlich in eine andere Welt führen wird.
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Und dann kommt er dieser Satz: „Wisst ihr, die meiste Angst habe ich davor, dass das nicht funktioniert, dass die Regeln immer enger werden, dass immer mehr Menschen widerspruchslos mitmachen, beginnen sich gegenseitig zu denunzieren und zu kontrollieren, dass wir alle nur noch manipuliert werden und es nicht schaffen zu durchschauen, was da eigentlich wirklich läuft.“
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Und ich denke, ja, diese Angst habe ich auch, aber ich habe auch das Vertrauen darin, dass alles gut werden wird. Dass es bis dahin anstrengend, sehr anstrengend wird und wir aufgefordert sind, in dem ganzen Trubel uns und unserer Intuition zu folgen. Gut zu spüren wo Widerstand erforderlich ist und bereit sein, diesen Widerstand auch zu leisten und wo wir uns einfach aus einer Metaebene das ganze Drama entspannt anschauen sollten und nicht rebellieren.
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Ich gestehe, ich über noch, dass immer wieder geschmeidig hinzubekommen.
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Ich stehe da, an diesem verwunschenen kleinen See, mit den Seerosen auf der Wasseroberfläche. Mache Tai Chi mit meinem persönlichen Trainer. Ich blicke auf den See. Er spricht darüber, dass die modernen Menschen viel zu viel im Kopf und darüber, dass im See zu wenig Wasser ist. Und auf einmal kommt mir der Symbolfrau die Erkenntnis: Wenn die Außenwelt uns spiegelt, was in uns ist, wenn wir uns dort anschauen könne, welche Themen zu bearbeiten sind und wenn Wasser das Symbol für Gefühle ist, dann sind wir alle im Moment viel zu wenig im Gefühl. Da zeigt uns der fehlende Regen, was uns fehlt, dann geht es darum Gefühle zuzulassen, aber es geht auch darum das Leben zu fühlen, nicht das Leben zu denken. Denn Körper zu fühlen, die Einheit herzustellen zwischen Körper, Seele und Geist. Sich auf die eigenen Gefühle zu verlassen und nicht auf den Kopf. Es heißt schließlich nicht umsonst „nach“denken, den erst ist das Gefühl da und dann denken wir. Mit dem Bauch denken gehört auch dazu.
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Forscher wissen inzwischen, dass wir ein Bauchgehirn besitzen, das aus etwa 100 bis 200 Millionen Nervenzellen besteht. Diese Nervenzellen kommunizieren über die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Bewusst erleben wir dabei die Information, dass wir hungrig sind oder dass der Magen schmerzt, weil z.B. Giftstoffe im Magen sind, dann lösen Gehirn und Bauchgehirn Durchfall oder Erbrechen aus, um sich von den Giftstoffen zu befreien...
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Von den meisten dieser Informationen bekommen wir allerdings nichts mit, denn sie fließen unterschwellig Der Bauch hat dem Kopf mehr zu sagen als umgekehrt, denn rund 90 Prozent aller Infos gehen von unten nach oben. Vieles davon gelangt mit Hilfe des Vagusnervs in unser limbisches System. Das System, dass für die Emotionen zuständig ist. Das Bauchgehirn hat also entscheidenden Anteil daran wie wir uns fühlen und beeinflusst damit unsere Entscheidungen. Wir treffen andere Entscheidungen, wenn wir glücklich, als wenn wir uns gerade im Angstmodus bewegen.
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Wissenschaftler vermuten, dass wir über eine Art Bibliothek verfügen, in der die Empfindungen des Bauchhirns gespeichert werden und damit für uns jederzeit abrufbar sind. Stehen wir vor einer Entscheidung an, scannt unser Gehirn diese Bibliothek nach ähnlichen Situationen ab. Die jeweilige Empfindung dazu, die dort abgespeichert ist, wird überprüft.
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Also, lasst eueren Bauch sprechen in nächster Zeit.
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Wenn wir in einer Krise stecken, ein Problem mit einem anderen Menschen haben, an längst Vergangenem hängen, hören wir von wohlmeinenden Menschen oft den Satz:
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„Du musst einfach loslassen“
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Erstens ist das nicht einfach, denn sonst hätten wir es ja längst getan und zweitens taucht die Frage auf: „Wie geht das denn?“.
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Viele verwechseln an dieser Stelle dann loslassen mit aushalten. Aushalten macht schwer und loslassen macht leicht. Wenn wir anfangen etwas auszuhalten, dann schultern wir das Päckchen und tragen es aufrecht durch die Gegend. Wir ertragen die Erinnerung. Lassen wir los, dann gehört die Erinnerung nur noch ins Museum unserer Lebensgeschichte, wo sie gut verwahrt in einer Vitrine steht, sie belastet uns aber nicht mehr im Alltag.
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Loslassen erfordert Mut und Vertrauen.
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Es gibt da die Geschichte, wie Affen gefangen werden. Man packt Leckerlis in eine Kiste mit einem Deckel mit einer kleinen Öffnung. Der Affe langt hindurch, packt das Leckerli in seiner Faust und bekommt den Arm nicht mehr zurück. Würde er loslassen, könnte er fliehen, so sitzt er fest.           Uns geht es ähnlich.
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Zum Loslassen gehört deshalb zunächst die Erkenntnis: „Was ist passiert“ - im Fall des Affen: Er hält etwas in der Hand, dass er gerne haben würde. Bei uns ist es meistens ein Geschehen, dass wir zurückhaben wollen, etwas, das uns verletzt oder verärgert hat Diesen Tatbestand gilt es zu würdigen, ausgiebig und intensiv. Wir können nur loslassen, wenn wir das, was ist, zulassen.      Danach kommt das Abwägen: Welchen Preis zahle ich dafür? Im Fall des Affen bezahlt er mit seiner Freiheit - ein hoher Preis. Er könnte sich entscheiden auf das Leckerli zu verzichten und seine Freiheit zurückzugewinnen.
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Auch wir zahlen mit unserer Freiheit, weil wir uns in unserem Kummer an die Ursache des Kummers ketten, statt frei davon zu werden. Wenn wir das erkennen und verstehen, dass niemand uns fühlen machen kann und dass die Entscheidungshoheit bei uns liegt, dann beginnen wir, uns nicht länger als Opfer zu fühlen. Wir sind in der Lage frei und unabhängig die Entscheidung zu treffen, wieviel Energie wir noch in das Problem stecken wollen.
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Immer wieder begegnen mir Menschen, die entsetzt darüber sind, dass sich in ihrem Leben etwas verändert. Überraschungen passieren. Unangekündigter Besuch ist ein absolutes No-Go, eine Veränderung am Arbeitsplatz verursacht Bauchschmerzen. Folgt man Fritz Riemann und seinen „Grundformen der Angst“ dann sind das klassischerweise die Zwanghaften, die die gern möchten, dass alles so bleibt wie es ist. Das ist im Leben allerdings ein hoffnungsloses Unterfangen, denn wie heißt doch der schöne Spruch: „Du kannst niemals in denselben Fluss steigen!“
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Ihnen gegenüber stehen die hysterischen Persönlichkeiten, die die die größte Angst davor haben, dass sich nichts verändert, dass alles so bleibt wie es ist. Ich gehöre zu den hysterischen, dass erklärt mein Staunen über die Abneigung gegen Veränderungen.
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Damals als ich noch in einer Bank gearbeitet habe, konnte ich mir gut vorstellen die ungeliebte Position eines Springers einzunehmen. Immer wieder an einem neuen Arbeitsplatz landen mit neuen Herausforderungen, das hätte mir Spaß gemacht.
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Gesund sind wir immer dann, wenn wir beide Anteile die zwanghaften und die hysterischen in uns vereinen, also gilt es daran zu arbeiten. Die Zwanghaften dürfen ein bisschen offener und flexibler werden und di Hysterischen dürfen ein bisschen mehr Bodenhaftung bekommen, dann können die Fragen des Lebens gut gelöst werden.
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Immer wieder berichten Menschen darüber, wie stressig Familienfeiern sind, wieviel Streit es dort gibt. Wie ungerne sie hingehen. Am Wochenende haben wir mal wieder erlebt, dass es auch das genaue Gegenteil gibt. Unsere Enkeltochter wurde eingeschult und wir durften Corona bedingt zwar nicht bei der eigentlichen Einschulung dabei sein, waren aber zum Feiern danach eingeladen. Großeltern und Paten trafen sich an diesem wundervollen Tag.
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Das Einschulungskind und die kleine Schwester waren aufgeregt wie selten, galt es doch ein besonderes Ereignis zu feiern. Alle Erwachsenen kümmerten sich liebevoll um die Kinder, immer wieder spielte einer intensiver mit ihnen. Da wurde getobt, herumgealbert, mit Rauch gefüllte Seifenblasen auf die Reise geschickt, Geschenke bestaunt und ausprobiert. Ja, irgendwann sah man einige der Gäste mit rauchenden Köpfen in ein Legespiel vertieft, dass eigentlich dem Erstklässler zugedacht war. Da wurden die Kinder ernst genommen und an eine noch ungewohnte Rolle, die da heißt „Verhalten in Gesellschaft“ herangeführt. Die Dreijährige stieß stolz mit allen mit ihrem mit O-Saft gefülltem Sektglas an. Alles passierte wie selbstverständlich, geschmeidig.
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Die freundlichen, lustigen Worte flogen über den Tisch, alle fühlten sich augenscheinlich wohl miteinander, vertraut, auch wenn man sich nicht so oft sieht.
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Am Ende eines wunderbaren Tages als wir uns auf die 2 stündige Autofahrt nach Hause machten, war ich satt. Satt vom Essen, satt von den Begegnungen, satt vom Glück.
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Vom Glück solch eine tolle Familie zu haben, die diese Begegnungen möglich macht.
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Champions League Finale diese Woche. Bayern gewinnt, ist aber eigentlich egal.
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Wie immer schau ich mir fasziniert die Siegerjungs an. Mit Endorphinen gefüllt bis Unterkante Oberlippe, sportlich, strotzend vor Kraft, mit einer ganz besonderen Aggressivität ausgestattet.
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Diesem: Wo ist die Wand, damit ich mit dem Kopf durchkann, diesem fokussierten Tunnelblick. Dieser Energie, die sich ein Ziel erobert. Diesem Siegergen.
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Die Menschen sind begeistert von diesen Jungs. Es würde ihnen zugejubelt, wenn denn Zuschauer da wären. Am nächsten Tag in der Presse werden sie überhäuft mit Anerkennung und Lob auch und gerade für diese Zielstrebigkeit. Großartig.
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Ich frage mich dann immer, wie wäre es im Alltag, wenn diese Menschen dort solchen Persönlichkeiten begegnen würden? Persönlichkeiten, die mehr oder weniger rücksichtslos auf ihr Ziel zusteuern. Menschen mit dieser Aggressivität?  Käme dann auch Lob oder eher Abneigung. Wäre das auch toll? Oder würden sie nicht eher kritisiert werden für ihre Rücksichtslosigkeit? Würden die Menschen sich nicht eher vor ihnen fürchten?
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Wie oft erlauben wir uns, mit dieser durchaus positiven Aggressivität zu handeln?
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Viel Potential zum Nachdenken.
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Diese Woche aufgefordert vom Sommerradio eine Geschichte zu einer Sternstunde zu schreiben. Nein, es ein Glücksmoment ist nicht gemeint, ein Moment, in dem ich in meinem Leben den Himmel berührt habe. Es ist gemeint, eine Geschichte zu schreiben, über ein Ereignis, dass sich erst im Nachhinein als Glücksmoment herausgestellt hat. Ein Moment, der zunächst wie Unglück, Pech gewirkt hat, der uns unglücklich gemacht hat, vielleicht hat verzweifeln lassen.Â
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Ich musste lange überlegen. Es gibt nicht viele solcher Momente in meinem Leben. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein sehr intuitiver Mensch bin, der gut spüren kann, wo die Reise hingeht. Und dann, ja dann ist sie mir doch noch eingefallen, diese Sternstunde in meinem Leben. Eigentlich betrifft sie gar nicht mich, sondern meinen Sohn, aber wie das so ist mit Kindern, wir Mamas leben und leiden einfach mit. Eine Geschichte, die alle zunächst hat, ein bisschen verzweifeln lassen und sich erst im Nachhinein als Glücksgriff herausstellte. Â
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Vielleicht ist sie ja im Sommerradio zu hören ...
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Abends im Freibad, dienstags ist immer Aqua Jogging. Ich schwimme erst 20 Minuten. Während ich so durchs Wasser gleite, taucht Raffael auf.
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Raffael ist ein mongoloider junger Mann. Er hat sich vorgenommen, heute 4 Bahnen zu schwimmen. So ganz geschmeidig funktioniert das nicht, er ist ein bisschen unwillig. Diskutiert mit sich am Beckenrand herum. Startet dann endlich doch, schwimmt neben mir.
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Und dann plötzlich fordert er mich zum Wettschwimmen heraus. Ich sage ihm, dass ich als alte Frau eh keine Chance gegen ihn als jungen Mann habe. Er lässt nicht locker, hat einen Heidenspaß daran. Planscht mit den Füßen aufs Wasser, es spritzt. Ist mir eine Nasenlänge voraus. Ruft laut: "Ach Anne, du bist nett!"
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Ich werde mitgerissen von seiner herzlichen Freude, freue mich über seine Freude. Es kann so einfach sein.
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Manchmal gibt es diese Momente, in denen ich mich fühle wie im falschen Film. Mich erstaunt umsehe und denke: "Was tun die da?" Menschen, die mir Maske über den Parkplatz laufen oder noch schlimmer über die Straße, statt sie beim Rausgehen aus dem Laden, sofort runter zu nehmen. Wie halten die das aus, die Maske eine Sekunde länger zu tragen als unbedingt nötig?
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Menschen, die über Situationen jammern, manchmal in Endlos-Schleife. Da geht es dann um Kollegen, die auf eine bestimmte Art und Weise agieren, um Verkäufer, die ihren Job nicht richtig machen oder Kinder, die nicht ordentlich genug aufräumen. Ich denke dann oft: "Ja und? Shit happens - nicht der Aufregung wert. Du machst schließlich auch nicht alles richtig."
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Menschen, die sich als Opfer fühlen, die sich beklagen nicht genug zu haben, schlecht behandelt zu werden, kein Glück im Leben zu haben, statt das Heft in die Hand zu nehmen und zu handeln und ihre Situation zu verändern. Menschen, die schweigen statt zu reden.
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Dabei wollen sie eigentlich alle nur gesehen werden, wertgeschätzt werden. Wollen einen einzigen Menschen, der ihnen sagt. „Ja, ich sehe dich, du bist okay.“ Leider erzeugen sie mit ihrem Jammern und ihrer Opferhaltung genau das Gegenteil. Das Gegenüber ist genervt, wehrt die Kontaktaufnahme ab, so schade. Es könnte so einfach sein, einfach mal hinschauen, wo das Bedürfnis des Anderen gerade liegt und vielleicht bereit sein, dieses Bedürfnis zu erfüllen ….
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Hingabe, dieses Wort ist strömt heute durch meinem Kopf. Was ist das - Hingabe?
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Wikipedia sagt: Sich öffnen, Zuwenden, Empfangen
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Wie oft sind wir voller Hingabe? Hingabe an eine Aufgabe, einen Menschen, an eine Idee, an das große Ganze. Hingabe heißt Kontrolle aufgeben. Kontrolle ist wie eine Mauer, die das Empfangen verhindert, eine Mauer, die uns verschließt, statt uns zu öffnen.
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Gerade in herausfordernden Momenten, Momenten, in denen die Welt über uns zusammenbricht, vergessen wir sie so gerne die Hingabe. Wir ziehen die Mauer namens „Kontrolle“ hoch und vergrößern den Stress, schneiden uns von Erkenntnissen, Lösungen ab, Lösungen, die nur in und aus der Hingabe entstehen können.
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Wenn wir uns hingeben, sind wir im Einklang von Körper, Seele, Geist, verbunden mit dem großen Ganzen. Keine Blockade, keine Kontrolle trübt den Empfang.
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Wie sagt die großartige Martina Trimpin immer: „Herz mal drüber“…
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Beziehungen, ich bin ein Mensch, dem es sehr wichtig ist, in Beziehung zu treten mit anderen. Kontakt aufnehmen, miteinander reden. Ich tue mich schwer mit Menschen, die vor Menschen flüchten, am liebsten alleine sein wollen, sich von anderen permanent geärgert fühlen.
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Ich mag es miteinander zu reden, ja, eigentlich erwarte ich immer eine Antwort auf meine Kontaktversuche. Nicht mit mir reden, ist gefühlt Todesstrafe für mich.
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Die WhatsApp Nachricht, die unbeantwortet bleibt, irritiert mich genauso wie ein Schweigen auf meine Fragen. Ich versuche dann immer Gründe, Erklärungen zu finden, warum sich mein Gegenüber verweigert mit mir zu reden. Bin total erstaunt, wenn ich von Menschen höre: „Nö, da muss ich jetzt nicht antworten“.
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Nicht antworten heißt, dass der andere mir nichts bedeutet und ich keinen Kontakt zu ihm haben möchte. Es heißt für mich, der andere ist so sauer, dass er schweigt. Die Option aus Bequemlichkeit oder Unlust zu schweigen, gibt es in mir nicht.
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Wenn ich nicht mehr rede, den Kontakt verweigere, dann bin ich stinksauer, total wütend, dann ist das Kind komplett in den Brunnen gefallen.
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Für mich gilt
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Schweigen ist Silber und reden ist Gold….
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Gestern habe ich mir eine Behandlung in Psycho- Kinesiologie gegönnt. Eine Bekannte lernt das gerade und brauchte Übungspartner. Neugierig wie ich bin, habe ich mich darauf eingelassen. Es war eine interessante Erfahrung. Am interessantesten fand ich ihre Einschätzung meiner Persönlichkeit. Es gab einen Test, bei dem Sie versuchte, die Verbindung zum Unterbewusstsein zu stören, um mit dem Muskel diesen Effekt zu testen. Was soll ich sagen, es ist ihr bei mir nicht gelungen, ich blieb verbunden, unabhängig, was sie machte. Und ich war die ganze Zeit so konzentriert, dass keine Aufforderung, wie anscheinend bei anderen wiederholt werden musste. „Ungewöhnlich“ war ihr erstaunter Kommentar. Und mir ist wieder einmal klar geworden, warum ich mich so oft so anders als andere fühle…
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Ich singe in einem Chor. Zur Corona Zeit hat der Chorleiter eine WhatsApp Gruppe eröffnet, in der er uns mit Infos und Musik versorgt. Manchmal spielt er Orgel in der Kirche oder sitzt am Klavier und Solisten singen. Meisten fühle ich mich nicht angesprochen von den ausgewählten Kirchenliedern. Gestern nun wurde ein Gospel angekündigt. Große Freude bei mir. Und dann, ja dann wurde dieser Gospel gesungen von einer Sopranistin. Für mich ein „Oh je“ .
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Ich habe gegrübelt wie ich es beschreiben kann. Für mich klingt ein gut gesungener Gospel violett, dunkel violett und ist an der Oberfläche rund und darunter rau. Bei der Sopranistin klingt er dunkelblau und füllt die Luft mit sanften Wellen. Der Rhythmus passt nicht. Es ist mir zu weichgespült
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Ich habe mir das Lied gesungen von Mahalia Jackson angehört - what a feeling!
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Viele Chormitglieder bedanken sich begeistert und ich, ich stehe da und denke: „Schade“. Wie so oft im Leben, gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.
Diese WhatsApp Gruppe macht Unterschiede deutlich, Unterschiede, die vorher schon da waren, liegen jetzt auf dem Präsentierteller. Abschied ist angesagt….
Wir alle gehen durchs Leben und betrachten es durch unsere ganz eigene Brille. Manche Brillen sind rund, andere eher eckig. Die meisten Brillen haben bunt eingefärbte Gläser, da treffen blau und grün, gelb und lila, schwarz und weiß aufeinander. Wir haben natürlich alle keine Ahnung von dieser Brille auf unserer Nase und beginnen darüber zu streiten, ob die Welt nun grün oder vielleicht doch eher lila ist.
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Im Augenblick lässt sich das ganz wunderbar beobachten, da treffen vermeintlich Vernünftige auf Verschwörungstheoretiker, Ängstliche auf Sorglose. Jeder, der versucht auch nur halbwegs einen realistischen Überblick zu bekommen, wird gnadenlos scheitern. Alle vergessen, dass sie durch ihre ganz eigene Brille auf die Welt gucken und jeder für sich zumindest ein bisschen Recht hat.
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Wie sagte doch Ken Wilber, der amerikanische Autor: „Alles, was es in der Welt gibt ist ein bisschen richtig, sonst wäre es nicht da!“
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Wie wäre es, wenn wir uns bewusst machen, dass wir alle unterschiedliche Brillen auf unseren Nasen tragen, akzeptieren, dass andere durch eine andere Brille aufs Leben schauen? Und uns lediglich fragen, was wir da gerade lernen dürfen, aus der Situation, die sich uns in einer bestimmten Farbe präsentiert.
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Ich glaube, ich lerne gerade, dass es kein Richtig gibt. Mein ganzes Leben lang war ich innerlich davon überzeugt, dass es ein absolutes Richtig gibt und ich mich anzustrengen habe, dieses Richtig zu erreichen. Jetzt wird mir wieder und wieder dramatisch gezeigt, dass es kein Richtig gibt. Das führte verständlicherweise zunächst zu leichter Verwirrung in meinem System. Inzwischen übe ich mich darin, einfach wahrzunehmen, stehen zu lassen und meiner ganz eigenen Intuition zu folgen. Durch meine vermutlich bunt gesprenkelte Brille zu schauen und zu akzeptieren, dass mein bunter Blick auf die Welt sich komplett unterscheidet vom einfarbigen Blick der meisten Menschen.
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Ich verrate euch was, das ist unglaublich entspannend.
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Ich bin in unserer Gemeinde die Schiedsfrau. Heute hatte ich mal wieder zwei streitenden Nachbarn vor mir, die um störende Bäume kämpften.
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Keiner hörte dem anderen zu, jeder spulte sein eigenes Programm immer mit der Ansage "Wenn nicht, dann ..."
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Meine Methode ist: reden lassen. Wir standen kurz vor Abbruch der Verhandlung, Erfolglosigkeitsbescheinigung drohte. Ich war wie immer geschockt, dass man sich so verhaken kann. War betroffen, welche und wieviel Emotionen da so durch die Luft waberten, Emotionen, die nur bedingt mit dem Problem zu tun hatten. Emotionen, die ahnen lassen, wie viele Verletzungen da passiert, in welchen Film die Kontrahenten sich begeben haben. Einen Film, der fast nicht von außen zu stoppen ist.
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Und dann ganz plötzlich als ich noch einmal einen Vorschlag mache, einen möglichen Kompromiss formulierte, gab es eine Einigung - einfach so. So als hätte irgendjemand plötzlich den Film angehalten.
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Die ganzen aufgestauten Gefühle durften geäußert werden. Ich bin immer wieder fasziniert welches Ergebnis dieses "dem Frust Raum geben" bringt.
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Gestern war Vatertag. Der Tag alle Väter dieser Welt zu würdigen. Es gibt gut und es gibt schlechte Väter. Mir fiel gestern dieser Spruch vor die Füße: „Hinter jedem glücklichen Kind steht ein großartiger Vater“ und ich dachte: “Ja, ja - das stimmt“. Großartige Väter geben Halt, geben Sicherheit und Wärme und Liebe. In ihren Armen ist die Welt in Ordnung. Ihre Aufgabe ist vielleicht mehr als die Aufgabe der Mütter, die Kinder zu fordern, herauszufordern der Welt zu begegnen. Mit ihrer Hilfe erste Schritte hinaus ins Leben zu machen.
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Ich hatte so einen Vater. Immer wenn ich mit einer neuen Aufgabe konfrontiert war, einer Aufgabe, die mir Angst machte, habe ich mir vorgestellt mein Vater stände hinter mir, legte mir die Hand auf die Schulter und sagte. „Du schaffst das!“ und dann, ja dann bin ich mutig losgezogen.
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Ein Vater, zu dem ich jederzeit, mit jedem Problem der Welt kommen konnte. Er vermittelte mir, dass ich ihm nicht alles erzählen musste, dass ich aber gut beraten war, nur Dinge zu tun, die ich ihm erzählen würde.
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Glücklich wer solch einen Vater hat. Diese Kraft, dieses Vertrauen wirkt auch dann noch, wenn dieser Vater diese Erde schon längst verlassen hat. Ein gutes Erbe….
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Vertrauen, dieses Wort geistert durch meinen Kopf. Es fühlt sich warm und sicher, aber auch ein bisschen sperrig an, nicht leicht zu erobern. So als würde es nicht von selbst auf einen zukommen, sondern wolle erobert werden, gebeten werden. Das Wort hat für mich die Farbe Grau, das macht es nicht leichter sich anzunähern.“Ver“ ist der sperrige Teil, trauen hat die Farbe dunkel blau, ist runder, da ist der Zugang leichter.
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Dann google ich doch mal die Bedeutung der Vorsilbe „Ver“ und was finde ich da:
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   [1] eine Vorsilbe, die das betreffende Wort als negativ oder schwierig markiert
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   [3] eine Vorsilbe, die bestimmt, dass eine Sache mit etwas versehen wird
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   [4] eine Vorsilbe, die Veränderung bis hin zur Zerstörung beschreibt
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   [5] eine Vorsilbe, die Fehlverhalten beschreibt
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   [6] eine Vorsilbe, die bestimmt, dass eine starke, schwer rückgängig zu machende Änderung auf den körperlichen oder seelischen Zustand von jemandem oder etwas einen starken Einfluss ausübt
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   [7] eine Vorsilbe, die bei vielen Verben zu keiner besonderen Bedeutung führt
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Na, wenn wundert es da noch, dass ich das Wort als sperrig empfinde? Vielleicht muss ich mal einen Linguistiker fragen, wie diese Bedeutung entstanden ist.
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Vielleicht liegt es daran, dass wir Deutschen grundsätzlich kein Volk sind, das gerne vertraut. Lieben wir doch den Spruch „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Warum sollten wir ein warmes, weiches Wort wählen für etwas mit dem wir große Schwierigkeiten haben?
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Wenn nun wissen, dass ein sperriges Wort eine tolle Sache ausdrückt, ändert das etwas in unserem Umgang mit dem Vertrauen? Was brauchst du, was brauche ich, um ins Vertrauen zu kommen?
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Fühlen, sind wir alle fühlende oder sind wir denkende Wesen? Oder sind wir vielleicht beides? Fühlend denkend und denkend fühlen? Weiß jeder von euch, an welcher Stelle er da gerade steht.
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Vertraut ihr euren Gefühlen oder seid ihr davon überzeugt, dass allein der Verstand Lösungen bringen kann?
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 Geht ihr intuitiv durchs Leben, irgendwie wissend, was gerade in diesem Moment Not-Wendig ist, ohne eine logische Begründung dafür zu haben.
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Vertraut ihr dieser Intuition oder schmeißt ihr sie mit dem Kopf über den Haufen, um dann viel später festzustellen, dass die Intuition richtig war.
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Guckt ihr da hin, lasst ihr diese Erkenntnis überhaupt zu? Könnt ihr diese Antwort auf eure Fragen, die tief in euch auftaucht überhaupt wahrnehmen?
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Ich erlebe Menschen, die so jenseits von dieser Erkenntnis sind, dass sie vermutlich nicht einmal wissen wie man Intuition schreibt. Menschen, die hart und starr auf mich wirken, weil sie nicht fähig sind mitzuschwingen.
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Mir geht es nicht darum, sich in Gefühlen zu verlieren, ein Drama zu veranstalten und die ganze Umwelt in dieses Drama hineinzuziehen, mir geht es darum, diesem tiefen Wissen in dir zu lauschen. Es wahrzunehmen durch ein Gefühl, einen Ton, einen Satz, eine Idee, die in deinem Kopf auftaucht. Diese Botschaft ernst zu nehmen, sie anzunehmen und Wirklichkeit werden zu lassen. Die Welt warte auf eure ganz besondere Antwort
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1. Mai, traditionell ein Feiertag in Deutschland. Der Tag der Arbeit wird er auch genannt, weil er eingerichtet wurde um die Opfer einer Arbeiterdemonstration im Jahr 1889 zu würdigen. Genutzt wird dieser Tag einerseits für Maiausflüge, die nichts mit dem eigentlichen Anlass zu tun haben und für flammende Kundgebungen seitens der Gewerkschaften. Genutzt um die Bedeutung von Arbeit und vor allem die Bedeutung von Rechten für die Arbeiter ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. In diesem Jahr fällt er aus. Fällt genauso aus wie die Arbeit an vielen Stellen ausfällt. Auch die Ausflüge fallen aus, Zeit genug also, um einmal darüber nachzudenken, ob es eigentlich noch zeitgemäß ist Fronten aufzumachen, gegen einander anzukämpfen. Was wäre eigentlich, wenn wir alle nach dem Lockdown beginnen würden neu zu denken. Wenn wir den Stillstand als Chance nutzen würden, uns neu zu orientieren. Weg von höher, schneller, weiter, weg von Wettbewerb und Machtkampf, hin zu Gemeinschaft und Gemeinsinn? Können wir das freiwillig tun oder brauchen wir dafür den totalen Stillstand, in dem die Wirtschaft komplett an die Wand gefahren wurde und der Menschheit gar nichts anderes übrig bleibt als sich neu zu orientieren? Was wäre wenn niemand mehr Geld hätte? Kein Bill Gates, kein Jeff Bezos? Wenn alle ohne äußere Macht dastünden und nur noch die innere Macht zählen würde? Unvorstellbar?- Es ist Zeit darüber nachzudenken!
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Oh Mann, manchmal komme ich mir im Moment vor wie im Schleudergang der Waschmaschine. Mein Kopf arbeitet auf Hochtouren, um all die herum schwirrenden Informationen zu sortieren und mein Gefühl, meine Intuition läuft in einem ganz anderen Modus - sie schreit „NEIN“ Nein, das stimmt alles nicht…- Hört auf mit dem Quatsch!
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Phasenweise rebelliere ich, diskutiere mich um Kopf und Kragen und dann wieder zucke ich mit den Schultern „So what!“  Aber, ich sag euch was, das ist anstrengend - so anstrengend und es wird ab Montag noch schlimmer, wenn ich gezwungen sein werde, beim Einkaufen Maske zu tragen.
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Heute habe ich ein Video von der tollen Anja Reiche gehört, da ging es darum, nicht in den Widerstand, sondern in die Klarheit zu gehen. Ja, ja sie hat ja Recht - aber wie gelingt das? Wie kann ich meine Klarheit leben, wenn die Umgebung mich zwingt, gegen meine Überzeugung zu handeln. Wie bleibe ich innerlich klar bei mir und gebe mich im Außen den blödsinnigsten Maßnahmen hin, weil ich keine Lust auf Ordnungsgeld verspüre?
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Der großartige Viktor Frankl, der so viel Leid in seinem Leben erlebt hat, hat gesagt: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“
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Also nutzen wir doch mal unsere Macht und reagieren frei in jedem Moment, reagieren nicht aus dem Widerstand sondern aus unserer Klarheit. Viel Glück dabei…
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Die Tage sie fließen dahin, eigentlich genauso wie immer. Wenn, ja wenn da nicht dieser kleine Kerl namens Corona wäre, der sich gerade erdreistet ganz viel Raum einzunehmen. Wie ein kleines Kind schreit er " Ich, ich" - will ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Was machen wir dann, dann wenn so ein kleiner Zwerg gerade einen Egoismus - Anfall hat? Wir sagen "Nein! Nein, du bist jetzt gerade mal nicht dran". Frustrationstoleranz muss geübt werden.
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Und was machen wir jetzt alle?
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Wir rufen laut "Ja" - du bekommst ganz viel Aufmerksamkeit.
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Vielleicht sollten wir mal über unsere Erziehungsmethoden nachdenken....
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Die von mir sehr geschätzte Katja Kremling hat kürzlich in ihren Montags-Impulsen (https://montags-impulse.de/) zu Thema: Effectuation geschrieben und mich wieder einmal sehr begeistert damit.
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Im Gegensatz zur kausalen Logik, bei der man ein Ziel festlegt und dann darauf zusteuert, was mir zugegebenermaßen schon immer fremd war, beginnt Effectuation bei den vorhandenen Mitteln:
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Wer ich bin, was ich weiß und wen ich kenne, das heißt: bestimmen, was machbar ist. Da die Zukunft nicht vorhersehbar ist, werden Fragen gestellt wie: Was bin ich bereit zu verlieren und das kann dann als Einsatz für was auch immer riskiert werden. Also leistbaren Verlust bestimmen statt möglicherweise erzielbaren Ertrag. Das Ziel ist es dann, mit Unerwartetem entspannt umzugehen, das Ungeplante zu nutzen und plötzliche Überraschungen in Chancen zu verwandeln Und Partnerschaften einzugehen und möglichst viele am Vorhaben zu beteiligen.
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Die Frage lautet, was mit den vorhandenen Mitteln sofort getan werden kann. Viele ins Boot zu holen und das gefundene Ziel immer wieder neu zu justieren .Mit jedem Zyklus werden dann die Ziele klarer und klarer.
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Was für eine tolle Methode gerade in Krisenzeiten, Immer dann, wenn alle schwimmen und niemand so richtig weiß, wo es hingehen wird. Hinschauen was da ist, sich vernetzen und anfangen - so einfach!
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Die Tulpe
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Dunkel
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war alles und Nacht.
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In der Erde tief
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die Zwiebel schlief,
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die braune.
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Was ist das für ein Gemunkel,
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was ist das für ein Geraune,
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dachte die Zwiebel,
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plötzlich erwacht.
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Was singen die Vögel da droben
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und jauchzen und toben?
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Von Neugier gepackt,
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hat die Zwiebel einen langen Hals gemacht
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und um sich geblickt
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mit einem hübschen Tulpengesicht.
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Da hat ihr der Frühling entgegengelacht.
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(Josef Guggenmos)
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Ja, es ist Frühling und auch wir können den Narzissen und Tulpen entgegen lachen. Es lohnt sich. Zurzeit haben wir alle ganz viel Zeit in die Natur zu gehen, können den klaren blauen Himmel genießen, der nicht von den Kondensstreifen der Flugzeuge durchzogen ist.
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Können unser Lungen mit frischer, gesunder Luft füllen, können unsere Schritte in die Natur lenken und einfach nur genießen.
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Können den Anfang, die Energie dort draußen spüren, sie ganz tief ins uns aufnehmen.
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Können die Symbole verstehen lernen: aus dem Dunkel heraus ins Licht wachsen. Die Pflanzen zeigen uns wie es geht. Sie lassen sich nicht irritieren oder gar aufhalten im Dunkel der Erde. Sie sind bereit wie jedes Jahr, vertrautes Terrain zu verlassen und ihre Schönheit der Welt zu zeigen und uns entgegen zu lachen.
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Die Natur ist einfach da und macht das, was sie seit Jahrtausenden erfolgreich gemacht, ganz ohne unser Zutun. Im Gegenteil, je weniger wir Menschen uns einmischen desto besser arbeitet die Natur.
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Genieß die Chance, zuschauen zu dürfen …
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Viele Menschen sind in Aufruhr im Moment, Angst durchzieht die Luft, was gerne vergessen wird in diesen Momenten ist die Dankbarkeit. Dankbarkeit für die schönen Dinge im Leben, die auch und gerade jetzt passieren.
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Mein Dankbarkeitsglas, das ich im Januar begonnen habe, füllt sich, Tag um Tag.
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Dankbarkeit für Kleinigkeiten, Dankbarkeit für Dinge, die mir begegnen, für kleine Dinge, die ich erlebe. Lustige Momente im Alltag, Sonne, die scheint, ein langer Spaziergang.
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Dankbar für die Menschen an meiner Seite, ja, auch dankbar dafür, dass ich immer mehr in die Ruhe komme, immer mehr bei mir, meinen Überzeugungen, Werten und meinem inneren Wissen ankomme. Ein Wissen, auf das ich mehr verlasse als auf alle die tatsächlichen und selbst ernannten Experten da draußen in der Welt.Â
Vielleicht sind wir alle gerade aufgefordert genau da anzukommen, wenn im Außen alles wegbricht? Keine Ablenkungen mehr, sondern nur noch wir - wir alleine mit uns. Was für ein Geschenk und was für eine Chance.
Die Chance innerlich frei zu werden, unabhängig von dem was im Außen passiert - nicht mehr manipulierbar sein. Ob das beabsichtigt war?
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Und ach ja, ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich mit meinem Lieblingsmenschen zusammen lebe, einem Menschen mit dem ich mehrere Woche Quarantäne aushalten würde .....Â
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Wir alle kennen diese schlauen Kalendersprüche zum Thema „Vertrauen“. So etwas wie „Akzeptiere was ist, lass gehen, was war und habe Vertrauen in das was kommt“ oder auch „Vertrauen ist die stillste Art von Mut“. Hören sich gut an diese Sprüche und so lange wir in einer Situation sind, in der wie sie gerade nicht brauchen, nicken wir begeistert und sagen: „Ja, so ist das“ und wenn es ernst wird?
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Wenn der Moment kommt, in dem unser Vertrauen gefragt ist, wenn es wirklich gefragt ist, nicht nur ein bisschen? Was tun wir dann? Bleiben wir in dem Modus und vertrauen? Vertrauen dem Leben und einem Gott, der uns schützt. Pusten dieses Vertrauen in uns so auf, dass es ganz groß wird, uns ganz ausfüllt, so dass die Angst keinen Platz mehr hat? Kümmern uns darum, dieses Vertrauen zu stärken oder kümmern wir uns darum, unsere Angst zu beherrschen? Sind wir im Kontakt mit einer höheren Macht oder schwirren wir alleine und einsam in unserer Angst herum?
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Finden wir Mittel und Wege wieder in unser Vertrauen zurück zu finden? Atmen. meditieren, in die Natur gehen, Kopfkino ausschalten, singen… Wer singt, kann nicht gleichzeitig Angst fühlen!
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Wir alle bekommen gerade ganz viel Gelegenheit geschenkt, dass zu üben.
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Macht das Beste daraus!
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Als Mensch mit gesundem Menschenverstand beginnt man so langsam an diesem Verstand zu zweifeln. Panik beherrscht die Welt. Vordergründig als Vorsichtsmaßnahme tituliert, steckt doch dahinter die Angst, irgendetwas zu übersehen, falsch zu machen, für Erkrankungen zu Verantwortung gezogen zu werden. Wohlgemerkt für eine Erkrankung die 97 % der Infizierten problemlos überleben. Es wird suggeriert wir schützen Menschenleben. Ach ja, wo sind denn dann die gleichen Anstrengungen, die Flüchtlinge in Griechenland vor Schäden zu bewahren, wo sind die Anstrengungen, Kinder weltweit vor dem Hungertod zu bewahren. Ich kann sie nicht erkennen. Dabei gilt doch: Gleiches Recht für alle.
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Mein Gefühl ist, die Mehrheit der Menschen hat ein Problem mit Kontrollverlust. Ja, angesichts von Viren erleiden wir einen Kontrollverlust. Wir können keinen Berater einschalten, wir können nicht schnell eine Lösung aus dem Ärmel schütteln, wir wissen nicht was uns erwartet. Wie furchtbar!
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Leute, wie sagte schon Erich Kästner so schön „ Leben ist immer lebensgefährlich!“, da hat sich bis heute nichts dran geändert. Keine Versicherung, kein Mundschutz und kein Hygienespray werden uns davor bewahren eines Tages zu sterben und ich glaube, jeder von uns hat einen bestimmten Termin, an dem er oder sie seinen Körper verlässt. Und dann sterben wir - am Corona-Virus, bei einem Unfall, weil wir vom Stuhl fallen oder an einer Lungenembolie und nichts und niemand wird das verhindern können. Vielleicht wäre es eine gute Idee, sich mal mit der eigenen Endlichkeit zu beschäftigen, statt die Welt in Aufruhr zu versetzen. Vielleicht wäre es eine gute Idee, sich im Vertrauen zu üben, Vertrauen darauf, dass der eigene Körper in der Lage ist ,mit vielfältigen Viren fertig zu werden. Das hat er dein ganzes Leben lang schon bewiesen. Je mehr er das in seinem Leben geübt hat, umso besser wird es funktionieren.
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Und zu berücksichtigen, dass Angst am schnellsten krank macht und Berührung heilt. Unter dem Aspekt, bitte die Anweisung der Bundeskanzlerin nicht befolgen und weiterhin soziale Kontakte pflegen. Das hilft - garantiert!
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Also Leute, entspannt euch, macht wozu ihr Lust habt, geht ins Restaurant und in die Stadt und lasst euch nicht verrückt machen. Sondern sagt einfach mal „Nein, ich beteilige mich nicht an dem Blödsinn!“
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Eine entspannte Woche für alle
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Kennt ihr diese Momente, in denen man da steht, zweimal schlucken muss, weil man feststellt, dass man selbst mal wieder eine komplett andere Meinung hat als der Rest der Welt? Dieser Moment, in dem man sich fühlt wie ein Wesen von einem anderen Stern, das anscheinend eine andere Sprache spricht.
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Ich selbst kenne diese Momente nur zu gut. Immer wieder passiert es, dass ich aus einem anderen Blickwinkel auf die Dinge schaue, die da gerade vor meinen Augen passieren. Manchmal wird dieser Blickwinkel dankbar angenommen, hilft er doch eine neue Lösung zu finden. Oft ernte ich aber auch nur Erstaunen bis hin zur Ablehnung. Dann wird es spannend. Sehr spannend. Knicke ich ein in solchen Momenten und ändere meine Meinung? Ziehe ich mich beleidigt zurück oder halte ich dagegen und breche eine Diskussion vom Zaun?
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Also: meine Meinung ändern ist keine Option für mich, jedenfalls nicht, nur weil mir Widerstand entgegen kommt. Ich habe in meinem Leben wieder und wieder geübt, diesem Widerstand zu begegnen. Beleidigt zurückziehen ist eher auch nicht mein Mittel der Wahl. Ich neige eher dazu eine Diskussion vom Zaun zu brechen, in der ich dann den anderen oft sprachlos zurück lasse mit einem schlechten Gefühl für beide, denn Gewinner gibt es hier nicht. Es fühlt sich an als würde in mir ein kleiner Robin Hood stecken, der nicht aufhört für Gerechtigkeit und Weitblick zu kämpfen und der dabei manchmal über das Ziel hinausschießt. Ich arbeite daran, nicht in diese Falle zu tappen.
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Trotzdem erlaube ich mir, eine eigene Meinung zu haben die nicht Mainstream ist und ich erlaube mir, die auch zu äußern., Ich erlaube mir ,stehen zu bleiben, Haltung einzunehmen und ich wünsche mir, dass das viel mehr Menschen tun würden.
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Probiert es mal aus nächste Woche….
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Jeder von uns wird älter. Ein Prozess, der sich nicht aufhalten lässt. Motto: „Die einzige Möglichkeit, das Altern zu verhindern, ist früh zu sterben.â€