Emotionale Intelligenz wird durch die folgenden Komponenten definiert:
Motivation – Die Bereitschaft und die Fähigkeit, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und Durststrecken aushalten zu können.
Selbstbewusstheit – Eine realistische Einschätzung der eigenen Persönlichkeit, dazu gehört sowohl das Erkennen und Verstehen der eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Motive und Ziele, aber auch ausreichende Kenntnis der persönlichen Stärken und Schwächen.
Selbststeuerung –Die eigenen Gefühle und Stimmungen nicht mehr nur einfach ausgeliefert zu sein, sondern sie konstruktiv beeinflussen zu können.
Empathie – In den Schuhen des Anderen gehen zu können, d.h. sich in die Gefühle und Sichtweisen anderer Menschen hineinversetzen zu können und angemessen - mit Respekt - darauf zu reagieren.
Soziale Kompetenz - Die verbalen und nonverbalen Kommunikationsstrategien unterschiedlicher Gruppen beherrschen und im Sinne eines gemeinsamen Zieles zum Wohle des Ganzen nutzen zu können. Die soziale Kompetenz wird stark beeinflusst von der:
Kommunikationsfähigkeit – dazu gehört sich einerseits klar und verständlich auszudrücken und andererseits anderen Menschen aktiv und aufmerksam zuhören zu können.
High Sensitive Persons (HSP) erfüllen ganz viele grundlegende Anforderungen, die an emotionale Intelligenz gestellt werden. Sie können gut die Gefühle anderer erspüren und sich darauf einstellen, sie wissen um ihre vielschichtigen Gefühle, und die Bedeutung die Gefühle im täglichen Zusammenleben haben können. Schwierigkeiten haben sie eher mit der Selbststeuerung, denn die Intensität, die Vielfalt und die Menge der auf sie einströmenden Gefühle bringt sie oftmals in Situationen, in denen sie ihren Gefühle eher ausgeliefert sind, als dass sie sie konstruktiv beeinflussen können. Gelingt es in solchen Momenten, sich einige Zeit aus der aktuellen turbulenten Situation zurückzuziehen -wie bereits besprochen- oder sich einfach nur bewusst zu machen, dass die einströmenden Außenreize, die diesen Gefühlssturm verursachen, abgeblockt werden können, dann können auch HSP ihre Selbststeuerung zurück gewinnen.
Ein erster Schritt, sich z.B. den Außenreizen zu widersetzten, ist es, diese Blockade gedanklich überhaupt als eine mögliche Option zuzulassen.
Den Satz zu verinnerlichen: “Nichts und Niemand kann mich fühlen machen“ ist eine große Herausforderung für Menschen, die glauben ihren Gefühlen hilflos ausgeliefert zu sein…..Sich zu sagen: Ich entscheide, ob ich meine Sensitivität heute in vollem Umfang nutzen möchte oder ob ich mich für eine gewisse Zeit gegen die einströmenden Reize abschirme. Das kann geübt werden in Situationen die zunächst emotional nicht sehr belastend sein dürfen, z.B. im Supermarkt: den Focus weg von der nervenden Dauermusikberieselung und den vielen Menschen - hin zu den Dingen, die auf meinem Einkaufszettel stehen. Seien Sie mutig und probieren Sie es aus. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen.
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