Können Sie sich noch an die Zeit erinnern als sich die Stunden bis zum heiligen Abend dehnten, wie ein Gummiband an dem 10 Leute ziehen? An eine Zeit, in der man einerseits vor Aufregung kaum Luft bekam und gar richtig wusste wie man denn die verbleibende Zeit bis zum Geschenke auspacken überstehen sollte? Sich bereits ausmalte wie es sein würde, wenn die heissersehnte Puppe, das sehnsüchtig gewünschte Feuerwehrauto endlich berührt werden könnte? Eine Zeit, in der sich alles Denken auf den Heiligabend fokussierte? Weil es draußen früh dunkel wird in dieser Zeit, weil es kalt ist, vielleicht regnet und stürmt sind die Möglichkeiten für ein kleines Kind sich abzulenken stark eingeschränkt. Da gab es dann eben auch Momente, die so langweilig waren, dass - wie ein bekannter Fernsehmoderator- kürzlich sagte: Man die Knochen wachsen hören konnte.
Momente, in denen das Kind ganz allein auf sich zurückgeworfen ist, allein mit seiner Sehnsucht , seinen Wünschen, seiner Erwartung. Momente, die auch die Zeit bieten, mit den Eltern, den Geschwistern, Freunden über diese Gefühle zu sprechen. Beim Plätzchen backen genauso wie beim adventlichen Kaffee trinken. Viele Augenblicke, in denen es nicht möglich war sich mit Fernsehen, Nintendo spielen oder chatten im Internet abzulenken. In diesen Momenten sind wir gereift - ruhig und friedlich - ja, wie Obst in der Sonne reift.
Haben Kinder heutzutage diese Reifezeit noch?
Auch das ist Advent: nicht nur darauf zu warten dass das Kind geboren wird sondern auch darauf zu warten, dass es wächst. - in Ruhe.
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