Der Weg beginnt für mich Ende Juli, dann, wenn es plötzlich am Morgen schon irgendwie nach Herbst richt, eine ganz zarter leiser Vorbote spürbar wird. Diese Vorboten verstärken sich im August, wenn allen Menschen plötzlich bewusst wird, es wird früher dunkel. Wenn im September die Freibäder schließen und die Tage noch kürzer werden, fühle ich einen gewissen Unmut: Nein, ich will das auch in diesem Jahr nicht, diese Dunkelheit.
Schön wäre es, man könnte jetzt auswandern für ein halbes Jahr in die Wärme, ins Licht. Dabei machen wir uns nicht klar, je mehr Wärme, je näher am Äquator, umso früher geht die Sonne unter. Direkt am Äquator jeden Tag um 18 Uhr.
Bleiben wir hier, dann werden wir in die Dunkelheit gezwungen, es wird dunkler und dunkler. Besonders schlimm scheint es immer im November zu sein, da liegt die lange Zeit der Dunkelheit fast endlos vor einem. Im Dezember dann, wenn die Weihnachtsmärkte da sind, wenn überall Kerzen und Lichter leuchten bekommt diese Dunkelheit eine andere Qualität. Das Licht wird sicht- und spürbar. Es zeigt sich das wir in der Dunkelheit ein Licht entzünden können.
Und irgendwann dann kommt sie - die Wintersonnenwende - und es wird wieder heller.
Dieser Momente war in diesem Jahr heute früh, am 22.12.2011 um 6.30 Uhr.
Ich feiere jedes Jahr diesen Moment mit einem tiefen Seufzer, mit dem Gefühl "Das Schlimmste liegt hinter uns" - "Das Licht kommt zurück"
Ja, das ist Weihnachten: Das Licht kommt
Freuen Sie sich darauf!
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