Nein - danke

Treffen der Gruppe „Hochsensitivität“ gestern Abend in Osnabrück.

15 Menschen finden Platz in meiner Praxis. Das Thema des Abends Ist:

„Ressourcen erkennen und aktivieren“.

 

Ich fordere die TeilnehmerInnen auf 5 persönliche Stärken zu nennen, die meisten haben große Schwierigkeiten überhaupt 5 Stärken zu finden, max. 3 fallen Ihnen ein.

Ich bin sicher, wenn ich Freunde dieser Menschen fragen würde, würden viel, viel mehr positive Eigenschaften genannt werden.

Ich fordere den ersten auf, eine Stärke zu nennen, schnell zeigt sich, dass viele andere über genau diese Stärke auch verfügen und dass gerade die genannten Stärken oft auch zu den größten Problemen führen.

Das sagt jemand z.B. „Ich bin sehr zuverlässig“ und es zeigt sich im Verlauf der Diskussion, dass diese Zuverlässigkeit oft dazu führt, dass die Personen von sich selbst verlangen, immer 150% Leistung zu erbringen und sich dadurch selbst überfordern, nur schwer in der Lage sind für sich selbst zu sorgen.

Ja, dieser Punkt kristallisiert sich im Laufe des Abends als der Entscheidende heraus.

Die Bedürfnisse der anderen oder auch sachliche, pragmatische Überlegungen werden wichtiger genommen als die eigenen Bedürfnisse.

Mir kam es so vor, als hätten alle alles Mögliche im Blick, nur nicht sich selber. Selbst wenn der Körper mit Herzrasen und Panikattacken reagiert, ist die Überforderung nur schwer zu stoppen.

Es gilt also an dieser Stelle den Satz von Jesus „Liebe die Anderen wie dich selbst“ wirklich ernst zu nehmen und den zweiten Teil: “wie dich selbst“ nicht aus den Augen zu verlieren. Sich das Recht und die Freiheit zu nehmen „Nein“ zu sagen, auch wenn es einem zunächst ein ungutes Gefühl macht, weil es ungewohnt nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Ich wünsche allen viele Möglichkeiten das „Nein-Sagen“ zu üben.

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